Zeitproblem oder Herzproblem?

Es gibt Orte, die flüstern Geschichten, ohne ein einziges Wort zu sagen.

Ein Bogengang wie dieser – kühl im Schatten, hell im Licht – erinnert mich daran, dass Beziehungen oft genau so sind: ein Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz, zwischen Warten und Ankommen.

Und manchmal stellt sich die Frage:

Liegt es an der Zeit, oder liegt es am Herzen?

„Wenn ich Zeit habe, komme ich zu dir.“ Ein Satz, der auf den ersten Blick harmlos klingt. Er lässt Raum für Verständnis, für Mitgefühl – schließlich sind wir alle beschäftigt.

Aber was, wenn dieser Satz nicht einmalig fällt, sondern immer wieder? Was, wenn die gemeinsamen Momente nur stattfinden, wenn die Lücken im Kalender groß genug sind?

Wir alle haben viel zu tun. Wir jonglieren Arbeit, Termine, Verpflichtungen. Doch für das, was uns wirklich wichtig ist, finden wir Zeit. Nicht, weil wir sie haben, sondern weil wir sie machen.

Manchmal ist es kein Zeitproblem, sondern ein Herzproblem. Die Prioritäten verraten mehr als die Uhr. Und wer dich nur dann sehen will, wenn der Rest erledigt ist, zeigt dir, welchen Platz du in seinem Leben hast.

Vielleicht liegt die wahre Frage nicht darin, ob jemand Zeit findet. Sondern ob er dich dort haben will, wo er sie hat: mitten im Leben – nicht am Rand.

Am Ende ist es einfach: Wer dich in seinem Leben haben will, wird Platz für dich schaffen – nicht nur in freien Minuten zwischen Terminen, sondern im Zentrum.

Vielleicht ist es an der Zeit, nicht länger auf die Lücken zu warten, sondern auf das Herz zu achten, das sie füllen sollte.